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Miete berappen für Geschäfte, die nicht öffnen dürfen ?
Dazu haben aktuell selbst erfolgreiche Handelsketten keine Lust. Sie stoppen die Überweisungen. Doch wer muss am Ende die Rechnung zahlen ?
Essen (dpa) - Immer mehr bekannte Handelsunternehmen stoppen wegen der im Kampf gegen das Coronavirus angeordneten Ladenschließungen die Mietzahlungen für ihre Filialen in Deutschland.
Selbst große Handelsketten wie Deichmann oder H&M und bekannte Markenhersteller wie Adidas nutzen die im Gesetz zur Abmilderung der Folgen der Covid-19-Pandemie vorgesehene Möglichkeit zur Aussetzung der Miet- und Nebenkostenzahlungen. Das ergab am Freitag eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Beim Immobilienbesitzerverband Haus & Grund stieß das einseitige Vorgehen der Handelsketten auf scharfe Kritik.
Deutschlands größter Schuhhändler Deichmann kündigte an, er werde die Miet- und Nebenkostenzahlung für seine rund 1500 Filialen ab April für die Dauer der behördlich angeordneten Zwangsschließungen aussetzen. «Es handelt sich hier um eine präventive Maßnahme, um die wirtschaftliche Handlungsfähigkeit des Unternehmens zu erhalten», erklärte ein Unternehmenssprecher in Essen. Das Unternehmen respektiere die angeordneten Maßnahmen zur Bekämpfung der Krankheit. Ziel sei es nun, die wirtschaftlichen Folgen, die sich aus dieser Extremsituation ergeben, für alle Beteiligen in Grenzen zu halten.
Die schwedische Modekette H&M stoppte ebenfalls die Mietzahlungen für die 460 derzeit geschlossenen Filialen in Deutschland. Das Unternehmen habe die Vermieter bereits in der vergangenen Woche über diesen Schritt informiert, sagte eine Unternehmenssprecherin. H&M hoffe aber, bald mit den Vermietern eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu finden.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Eumel« (29. März 2020, 15:53)
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Corona-Krise...
In Palermo auf Sizilien müssen Supermärkte von der Polizei bewacht werden, um Plünderungen zu verhindern. Der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte kündigte am Wochenende die Ausgabe von Lebensmittelgutscheinen an.
Nach Berichten über Plünderungen wegen zunehmender Geldnöte in der Corona-Krise haben auf Sizilien bewaffnete Polizisten vor Supermärkten Stellung bezogen. Vor den Eingängen eines Supermarktes in Palermo standen am Samstagnachmittag vier Polizisten, wie ein AFP-Reporter berichtete.
Presseberichten zufolge wächst in Italien die Hoffnungslosigkeit angesichts der Coronavirus-Pandemie und ihrer Auswirkungen auf die Wirtschaft. Ministerpräsident Giuseppe Conte kündigte am Wochenende die Ausgabe von Lebensmittelgutscheinen an.
Mit mehr als 10.000 Todesfällen hat das Coronavirus Italien in die schwerste Krise seit dem Zweiten Weltkrieg gestürzt. Gleichzeitig bricht wegen der Ausgangssperre und der Schließung aller nicht lebenswichtigen Unternehmen und Fabriken die Wirtschaft immer stärker ein. Millionen Menschen haben dadurch kein Einkommen.
Conte: „Wir wissen, dass viele leiden, aber der Staat ist da“
Laut der Tageszeitung „La Repubblica“ verließ am Donnerstag eine Gruppe von Einheimischen einen sizilianischen Supermarkt, ohne zu zahlen.
„Wir haben kein Geld, um zu bezahlen, wir müssen essen“, rief demnach einer von ihnen den Kassierern zu.
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„Wirtschaft kann nicht über das nächste halbe Jahr brachliegen“
Der Ruf nach Perspektiven für die Zeit nach dem Corona-Ausnahmezustand wird lauter. Doch eine Lockerung der Ausgangsbeschränkungen steht noch lange nicht an. Und über allem steht die Frage: Dürfen wirtschaftliche Interessen über die Gesundheit gehen ?
Einschränkungen für Geschäfte, Schulen, Kitas und den Alltag der Menschen in Deutschland: Bürger und Unternehmen brauchen in der Corona-Krise noch einen langen Atem. Spitzenpolitiker der großen Koalition machten am Wochenende deutlich, dass eine Lockerung der Kontakt- und Ausgehbeschränkungen wohl frühestens nach Ostern ansteht – dennoch wird auch der Ruf nach Perspektiven für die Zeit nach dem Ausnahmezustand lauter.
Während Kanzlerin Angela Merkel (CDU) die Menschen um Geduld bat, forderte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident und Anwärter auf den CDU-Vorsitz, Armin Laschet, über eine Strategie für eine künftige Lockerung der Einschränkungen nachzudenken. „Der Satz, es sei zu früh, über eine Exit-Strategie nachzudenken, ist falsch“, schrieb er in einem Gastbeitrag in WELT AM SONNTAG. „Jetzt ist die Zeit, Maßstäbe für die Rückkehr ins soziale und öffentliche Leben zu entwickeln, damit auch diese Entscheidung anhand transparenter Kriterien erfolgt.“
„Selbstverständlich kann Deutschlands Wirtschaft nicht über das nächste halbe Jahr brachliegen, das kann sich kein Staat leisten“, sagte auch Karin Maag, gesundheitspolitische Sprecherin der Unionsfraktion im Bundestag, WELT. Genau deshalb würde über eine Exit-Strategie nachgedacht. Diese müsse jedoch „sorgfältig durchdacht und anhand wissenschaftlicher Erkenntnisse“ geplant werden. „Allerdings ist der Einstieg in den Ausstieg jetzt noch deutlich zu früh“, so die CDU-Politikerin.
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Während Kanzlerin Angela Merkel (CDU) die Menschen um Geduld bat, forderte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident und Anwärter auf den CDU-Vorsitz, Armin Laschet, über eine Strategie für eine künftige Lockerung der Einschränkungen nachzudenken. „Der Satz, es sei zu früh, über eine Exit-Strategie nachzudenken, ist falsch“, schrieb er in einem Gastbeitrag in WELT AM SONNTAG. „Jetzt ist die Zeit, Maßstäbe für die Rückkehr ins soziale und öffentliche Leben zu entwickeln, damit auch diese Entscheidung anhand transparenter Kriterien erfolgt.“
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Die Politik hat sich famos verkalkuliert: Run auf die Corona-Staatshilfen sprengt alle Dimensionen
In welch groteskem Maß Bundesregierung und Länder die tatsächlichen ökonomischen Auswirkungen des Corona-Shutdowns falsch eingeschätzt zu haben scheinen, wird am Beispiel der Investitionsbank Berlin deutlich: Dort wurde die Antragstellung für wirtschaftliche Hilfen zugunsten kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU’s) kurzerhand ausgesetzt, weil binnen kürzester Zeit ein Vielfaches der „erwarteten“ Anträge einging. Wenn die übrigen Länder und der Bund mit ihren Kalkulationen ähnlich danebenliegen, kommen entweder wirtschaflicher Totalabsturz oder gar Staatsbankrott schneller als befürchtet.
Man kann nur hoffen, dass die Experten in anderen Bereichen bei ihren Krisenplanungen, Hochrechnungen und Prognosen nicht ebenso fatal daneben liegen wie die Wirtschaftsretter in Berlin. Schon die binnen weniger Stunden bei der Investitionsbank Berlin (IBB) gestellten Anträge (bevor dann die Seite faktisch stillgelegt wurde) würden – wenn sie komplett bearbeitet würden – den zunächst auf 100 Millionen Euro veranschlagten Hilfsrahmen des Soforthilfe-Pakets I, bei dem es um Überbrückungsdarlehen von bis zu maximal 500.000 Euro geht, um das Dreifache übersteigen.
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100.000 Jobs bedroht...
Deutsche Autoindustrie steht vor gewaltigen Überkapazitäten
Dieselgate und der Wechsel zu E-Mobilität haben den Herstellern bereits enorme Absatzeinbußen eingebracht. Die Coronakrise verschärft das Problem. Es werden zu viele nicht gefragte Fahrzeuge produziert, sagt Autoexperte Dudenhöffer.
Der Automobilmarkt-Experte Ferdinand Dudenhöffer rechnet damit, dass die Produktionskapazität der Autoindustrie in Deutschland auf absehbare Zeit deutlich zu groß ist. „Mit der Corona-Krise entstehen über Nacht in der deutschen Autoindustrie bei der Pkw-Produktion in Deutschland selbst Überkapazitäten von 1,3 Millionen Fahrzeugen“, sagte Dudenhöffer WELT AM SONNTAG. „Im Jahr 2020 dürfte die Pkw-Produktion in Deutschland auf 3,8 Millionen Fahrzeuge schrumpfen.“
Das entspräche einer Überkapazität in der Fahrzeugproduktion von 25 Prozent, verglichen mit dem Jahr 2018, sagte Dudenhöffer, der seit Kurzem an der Schweizer Universität St. Gallen arbeitet.
Im vorvergangenen Jahr waren in Deutschland rund 5,1 Millionen Pkw gebaut worden, 2019 waren es noch rund 4,7 Millionen. Der schockartige Rückgang des Absatzes könnte dazu führen, dass viele der insgesamt rund 830.000 Arbeitsplätze in der deutschen Automobilbranche nicht mehr benötigt werden. Ohnehin braucht man für den Bau von Elektroautos weniger Arbeiter als für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren, die wesentlich mehr Einzelteile haben.
100.000 Arbeitsplätze gefährdet
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Eumel« (30. März 2020, 20:45)
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