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Mit ihrer Rede auf der Weltklimakonferenz in Madrid will Greta Thunberg aufrütteln.
Sie wirbt erneut für mehr Klimaschutz und prangert die „Chef-Etagen“ der Politik an. Auf drastische Worte will sie künftig verzichten.
Auf der Weltklimakonferenz hat Greta Thunberg den Vertretern aus mehr als 190 Staaten ins Gewissen geredet. In den „Chef-Etagen“ der Politik, so die Aktivistin, würde nicht genügend gegen die Erderwärmung getan werden.
Thunberg prangerte an: „Hier auf dem Gipfel wird verhandelt, um Schlupflöcher für Staaten zu finden, damit sie ihre Emissionen nicht senken müssen.“ Doch genau diese Reduzierung sei enorm wichtig, zumal die Länder der G 20 für 80 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich seien.
Die reichen Staaten müssten wie Vorreiter handeln, dann könnten die ärmeren nachziehen, so die Klimaaktivistin. Bislang jedoch würden die Reichen die Weltgemeinschaft täuschen. Sie rechneten in ihre Pläne etwa die Verschmutzung durch Flug- und Schiffsverkehr nicht ein oder lagerten den Ausstoß der Treibhausgase in andere Länder aus. Nichts sei geschehen außer „geschickter Buchhaltung und PR. Das ist nicht führen, sondern irreführen“. Die Schwedin zog einen Vergleich: „Wenn ein Kind auf der Straße steht und ein Auto auf es zufährt, schauen Sie auch nicht weg, weil es unangenehm ist.“
„Jeder Bruchteil eines Grades ist von Bedeutung“
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Zu langsam für die Klimakrise
Vier Jahre nach der Euphorie von Paris zeigt der Klimagipfel in Madrid: Nationale Egoismen übertrumpfen den Willen zur Kooperation.
Doch Aufgeben ist keine Option.
Was für ein Desaster. Diese Klimakonferenz hätte in die Geschichte eingehen können als eine, die den Kampf gegen die Erderwärmung auf internationaler Ebene voranbringt – indem sie die letzten noch offenen Regeln zur Umsetzung des historischen Pariser Abkommens aus dem Jahr 2015 beschließt und so den Weg frei macht dafür, dass die Staaten der Welt im kommenden Jahr ehrgeizigere Klimaziele vorlegen können. Gemessen an den Forderungen von Klimaaktivisten und den Warnungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wäre es immer noch viel zu wenig gewesen. Aber innerhalb der Arbeitsweise der Vereinten Nationen hätte es einen Fortschritt bedeutet. Nun wurde nicht einmal das erreicht.
Im Abschlusstext verpflichten sich die Staaten, die Lücke zwischen ihren bisherigen freiwilligen Klimazielen und dem, was nötig wäre, um die Erderwärmung gemäß dem Paris-Abkommen auf unter zwei Grad zu begrenzen, zu "prüfen". Eine (Selbst-)Verpflichtung zu mehr Klimaschutz fehlt. Und die besonders schwierige Debatte um den internationalen Handel mit Verschmutzungsrechten wurde erneut verschoben. Das ist zwar immer noch besser als ein schlechter Kompromiss mit Schlupflöchern, aber es bedeutet eben auch: Man kommt hier seit Jahren nicht voran.
Wohl nie war die Kluft zwischen dem, was Klimaschützer wissenschaftlich fundiert fordern, und dem, was ein UN-Klimagipfel überhaupt zu leisten vermag, so groß. Zum Schluss ging es in Madrid nur noch um Schadensbegrenzung, ausgerechnet am Ende eines Jahres, in dem Millionen Menschen in aller Welt für mehr Klimaschutz demonstriert haben, in dem die Warnungen der Wissenschaft vor den Folgen der Klimakrise lauter geworden sind, und in dem klar geworden ist, wie sehr die Zeit drängt.
Schwere Zeiten für internationale Kooperation
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In Zeiten des zunehmenden Nichts
Die Welt hat sich bei ihrer Klimakonferenz an den Abgrund manövriert. Aber in Deutschland wird diskutiert, ob Greta Thunberg nicht nett zur Deutschen Bahn war.
Um gleich zu Beginn mal Einigkeit herzustellen: Es geht auch in diesem Text um nichts. Es gibt, eigentlich, keinen Streit, keine Kontroverse, keine Debatte.
Die bekannteste Klimaaktivistin der Welt hat ein Bild von sich aus einem ICE-Türbereich gepostet, und sie hat damit keinerlei Wertung über den Service verbunden. Die PR-Abteilung der Bahn hat sich dennoch bemüßigt gefühlt, in direkter "Liebe Greta"-Ansprache auf die Sonderbehandlung des Stargasts hinzuweisen (Erste Klasse! Sitzplatz! Freundliche und kompetente Betreuung!), und das kam vielleicht – "Noch schöner wäre es gewesen, wenn du zusätzlich auch berichtet hättest..." – etwas pampig rüber, wozu beim Mitbewerber schon alles gesagt wurde.
Greta Thunberg hat daraufhin klargestellt, um dem aufkommenden Fake-Verdacht zu begegnen, dass sie bei ihrer Deutschland-Durchquerung durchaus über weite Strecken auf dem Gang gesessen habe. Und eben, dass sie mit dem Bild keinerlei Wertung verbunden hat. Sie schrieb: "Überfüllte Züge sind ein großartiges Zeichen, weil es bedeutet, dass es große Nachfrage für Zugreisen gibt."
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