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Die AfD will regierungsfähig werden
Möglicherweise wird schon bald ein neuer Bundestag gewählt. Die AfD will darauf vorbereitet sein. Sie hat vor allem nach ihren jüngsten Erfolgen bei den drei Landtagswahlen im Osten Oberwasser. Die neue Führung gibt ein ehrgeiziges Ziel aus.
Braunschweig (dpa) - Mit verjüngter Führung, neuer Geschlossenheit und einem im Ton gemäßigten Kurs will die AfD weitere Wählerschichten erobern und rasch regierungsfähig werden.
Der Bundesparteitag in Braunschweig wählte am Samstag den 44-jährigen Tino Chrupalla zum Nachfolger von Alexander Gauland an die Parteispitze und bestätigte Jörg Meuthen (58 als Co-Vorsitzenden. Der 78-jährige Gauland hatte Chrupalla selbst als seinen Nachfolger vorgeschlagen. Meuthen rief die AfD auf, ihre Professionalität schnell zu erhöhen. «Wir müssen nun regierungswillig und -fähig werden. Das ist uns aufgetragen.»
«Das größte Wählerpotential sehe ich im bürgerlich-konservativen Lager», sagte Chrupalla. Und: «Die bürgerliche Mitte erreichen wir nur mit Vernunft. Nur mit überzeugenden Inhalten werden wir neue Wählerschichten erschließen.» Dazu brauche es keine drastische Sprache. Diese bewirke oft das Gegenteil. Fraktionschefin Alice Weidel, die zur Vizevorsitzenden gewählt wurde, mahnte: «Uneinigkeit, Personalstreitereien - all das können wir uns gar nicht leisten.»
Der Bundestagsabgeordnete Chrupalla setzte sich in einer Stichwahl gegen seinen Fraktionskollegen Gottfried Curio mit 54,51 Prozent durch. Im ersten Wahlgang war zuvor Niedersachsens Landesvorsitzende Dana Guth gescheitert. Meuthen wurde gleich im ersten Anlauf mit 69,18 Prozent gegen die rheinland-pfälzische Bundestagsabgeordnete Nicole Höchst und Wolfgang Gedeon aus Baden-Württemberg erfolgreich.
Zu stellvertretenden Parteivorsitzenden wurden Alice Weidel (76,47 Prozent), der frühere Vorsitzende des Bundestags-Rechtsausschusses Stephan Brandner (61,90) und Beatrix von Storch (50,98 gewählt.
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